wie kommt ein XBR Motor in einen XL 500 Rahmen?
Hallo Volker und alle Forummitglieder,
Weil ein Text zu den Bildern meines Umbaus gewünscht
wurde, hab ich kurzer Hand einfach die Postings hergenommen und überarbeitet.
Also auch wenn in der Gegenwart geschrieben ist alles schon Vergangenheit. Wer´s
noch genauer will der kann ja mal privat mailen.
Los gehts.
Habe mir im Juni 2003 eine XBR zum Schlachten gekauft. Bin damit sogar nach Hause gefahren, also der Motor läuft schön und leise. Jetzt kommt das Motörchen in meine XL. War ja schon mal Thema im alten Forum, Frage kam damals von mir. Jetzt mach ich Ernst. Motoren sind nun beide raus. Morgen gehts weiter.
Habe den XBR-Motor zerlegt und auf Verschleiß überprüft.
Alles noch im Rahmen trotz der knapp 50000 und dringender
Erneuerungsempfehlungen anderer wieder zusammengebaut. Mist, nachdem ich
festgestellt habe das die XBR per Nockenwelle auf 27 ps gedrosselt ist, bin ich
nun am suchen nach der 44ps Nocke.
Habe beim Kopf runterschreuben gleich 2 Schrauben abgerissen. Zuerst hab ich
mich nicht getraut die 4 Zylinderschrauben aufzumachen weil zu wie verschweißt
- und wenn da eine abreißt??? Ging dann aber mit ein paar kräftigen tatschern
mittels eines 400g Hammers und extra dafür geschweißten Nußverlängerung.
Jedenfalls ist das mit dem Öltank und versetzen ok.
Der motor wird nun gleich nach einbau der neuen Egunocke reinwandern.
Motor ohne Kopf ist jetzt drin,
bin gerade am Kabelbaum von der XBR installieren sowie den Leitungen zum Öltank
den ich ins Heck verfrachtet habe. Neuer
Kettensatz kommt zum Schluß noch drauf. Bis jetzt siehts alles sehr gut aus.
Habe die Kettenflucht gut hingekriegt dank meiner Einbaulehre.
Mußte die Schwinge auch rausholen weil Umlenklager fest waren - neue
schmiernippel setzen...
Schwinge ,Federbein und deren Lager, Hebel... wieder gängig
machen. Zylinderkopft nun fertig mit Ventilen neu eingeschliffen. Habe mir einen
xl600 Krümmer ersteigert und der passt nach einigen Umschweißungen im hinteren
Bereich nun drauf - Zwickt aber beim einbau etwas am Rahmen vorne. Endtopf werde
ich erst mal org. nehmen. Der Kopf kommt noch drauf und dann will ich auch das
Elektrische fertig anschließen. Die Ölleitungen vom Motor zum Öltank im Heck
machen war noch etwas stress. Einfach 10er cu Röhrchen und Kniee holen und per
hartlöten sowieSchraubverbindern die 1,5m x 2 zaubern.
Der Kabelbaum ist jetzt soweit drin von der xbr. Einigen
Drähte mußte ich aber verlängern weil sie für die xl zu kurz waren. Dazu gehören
auch die Kabel von den Schalter, welche ich auch gleich mit rüber gebaut habe.
Natürlich passen die längeren Bowdenüge
wieder nicht an die Griffe der xbr ( grimblfix ), wie sollte es auch
anders sein, also ist hier auch wieder basteln angesagt. muß mir dazu erst noch
Lötnippel besorgen.
Die gute Nachricht ist: Der Vergaser der xbr passt ohne weiteres rein (entgegen
der Meinung einiger ) und ist auch schon drin. Die Schlechte dazu: Der Schlauch
vom Lufikasten zum Vergaser ist viel zu eng für den riesigen Befestigungsradius
des xbr Vergasers -> werde mir auch hier was einfallen lassen. habe gerade
den Chokezug umgebaut wobei natürlich umbauen auch übertrieben schön ausgedrückt
ist - eben alles anders.
Wenn die Kiste dasteht ist der Öltank etwas nach vorne geneigt,
das macht im Betrieb bis
jetzt keine Probleme.
Es macht sich. Wenn man mal davon absieht das ich
vergessen habe neue Nockenwellenlager zu bestellen und deshalb der Ventilbereich
immer noch offen da liegt. Der Vergaser ist sehr nahe am Federbein sodass der
mittels Sikaflex umgebaute xl-Gummi vom Filterkasten nur draufging nachdem ich
das Federbein etwas zurückklappte. Beim wieder Anschrauben drückt es ihn jetzt
geringfügig ein - kein Problem solange er nicht durchscheuert. Übrigens, Gnade
dem der den Vergaser ausbauen muß weil alles dort verflucht eng ist. Öldampfabscheider
hab ich von der xbr gewählt und eingebaut - geht besser rein.
Die Leitungen zum Öltank mussten wegen dem Auspuff linksseitig verlegt werden. Zwei e-Boxen des damit gespicktem
Kabelbaums hab ich hinten oben gleich nach dem Lufikasten plaziert. Da muß dann
auch noch ein Spritzwasserschutz hin. vieleicht auch zusätzlich beide in eine
Plastiktüte wickeln zur Sicherheit.
Kette: Könnte sein das der Abstand der Kette unten zum Rahmen nun zu wenig ist.
Bin gespannt ob sie den Plastikklotz, den ich aufs minimum verschmälert habe
zerschleift.
Habe 5 Stunden gebraucht den Kabelbaum der XBR in der XL
anzuschließen. Getestet, und nach einigen anfänglichen Fehlfunktionen funzt es
nun ( Stand- und Rücklicht gingen mit Zündung an, Blinker hinten blinkten
verkehrt obwohl die Kabelfarben stimmten?!... ). Auch das Cockpit, welches ich
von einer Dominator genommen habe, ist nun fertig angeschlossen. Der Anlasser
dreht auch.
Heute bastle mir aus zwei Ritzeln eines ( wegen der breiteren Aufnahme ).
hoffe doch nun sehr in den nächsten Tagen die erste Probefahrt machen zu können.
Jippie die erste Reitstunde! Fühlt sich gut an obwohl ich
ihn 16 zu 39 übersetzt habe. Habe ihn aber noch nicht drehen lassen. EGU, von
dem ja die Tuningnocke stammt, sagt auch die ersten 200km nicht über 5000.
Anlasser macht nur einen hopser weil nur die org Batterie drin ist, aber man
kann ja kicken. Kam nach zwei mal kicken!!
Zuvor waren aber noch einige Arbeiten nötig wie:
Krümmer nochmal etwas abändern; Die
ungleich üppigeren Kabel unter der Maske verstauen; Und eben noch die
Plastikteile wieder ranbauen.
Jetzt fahr ich erst mal ein paar Tage bevor ich mich an den Rest mache:
Scheibenbremse einbauen; Batterie sprich Trockenakku einbauen für E-Starter;
Vergaserbedüsung optimieren; größerer Tank ( hat da von Euch noch einer eine
PAris-Dakar-Tank rumliegen?)...
Bin immernoch beim Einfahren. Hat aber ordentlich Bums
obwohl ich bei 5000 schalte. Di 16 zu 39 sind doch ein gelungener Kompromiss zu
den 15 zu 36 der org XBR. Denke wenn ich den mal drehen lassen kann dann geht
die UPS ab.
Musste den Lufikastendeckel wieder abmachen weil er zu wenig Luft bekam. Fürchte
jetzt schon die Feineinstellung der Bedüsung. Den Vergaser rein und raus ist
eine Fingerabbrechundlerneneueschimpfwörterarbeit. Habe gerade einen
Bleigelakku geordert. Sauteuer aber für den E-Starter unabdinglich. Die Ventile
müssen bald wieder eingestellt werden, werde ich nach dem Einfahren zusammen
mit dem Ölwechsel machen. Vielleicht kann mir bis dahin ja einer einen Paris
Dakar Tank besorgen, dann ginge das in einem Aufwasch. Öltemperaturanzeige hab ich
parat aber noch keine Lust sie dranzubauen. die im XBR Forum sagten auch das ich
eh keine Probs mit der Temp haben werde weil die langen Leitungen sicher wie ein
Ölkühler wirken. Übrigens, sagt ich schon das sich das Ding ungleich schwerer
kicken läst als der org Motor? Die sicher noch völlig falsche
Vergasereinstellung wird da aber auch nicht ganz unschuldig sein.
Habe gerade einen Ritt hinter mir nachdem ich die Ventile
nochmal eingestellt habe. Jetzt schnurrt er wieder - besser gesagt er knattert.
Der Sound macht echt an und mit offenem Luftfilterkasten erst recht, dabei ist
er wirklich nicht laut. Hab jetzt ein paar mal die 6000er Grenze überschritten
und siehe da die Autos auf der Landstraße scheinen alle einparken zu wollen,
nur sehe ich keine Bremslichter. Auf dem Weg nach Hause ist sie dann mal
ausgegangen obwohl der Tank noch halb voll ist. Etwas warten und sie lief
wieder. Werde mal den etwas tröpfelnden Benzinhahn genauer beäugeln müssen.
Übrigens in Drehzahlen unter 4500 ruckt er hin und wieder gewaltig. Denke das
muss dann dem Vergaser zuzuschreiben sein. An die umgekehrte Schaltung hab ich
mich auch schon fast gewöhnt. Eine Umlenkung hab ich auch schon ausgebrütet,
mittels zweie Zahnräder, wirkungsvoll und einfach. Bin momentan aber noch zu
faul.
Also da bin ich Gestern am einbauen der Gelbatterie
gewesen und nachdem ich die Kabel verlängert und angeschlossen habe schlug mein
Herz gleich höher. 1 Sekunde auf den Knopf drücken und sie rennt, das ist
schon sehr viel angenehmer als das Ankicken. Bin begeistert. Dann ein Ausritt
mit meinen beiden Kindern drauf hinten rum über die Feldwege - toll. Nach ca. einer halben Stunde, blub und aus. Wie wenn kein Sprit oder kein Funke?!
Startversuche negativ, sowohl per Knopf als auch per Kick. Tank 3/4 voll - hmm.
Blöde Situation, so ca 10 - 12 km von Zuhause weg, kein Handy dabei, links und
recht nur Felder. Nach ca. 5 minütiger Pause springt er wieder an als wenn
nichts gewesen wäre. Auf der Heimfahrt dann noch zweimal das gleiche. Eure Tipps
lasen auf CDI schließen, werde ich untersuchen.
Tja, das war so alles im Telegrammstil. Jeder erfahrene
Schrauber kann sich denke das da unzählige Stunden und "jetzt spreng ich
dich in die Luft" Momente dran hängen.
Fazit:
Würde es wieder tun. Vielleicht nicht gleich, aber nach
einer größeren Verschnaufpause?!